Euromaydan, Neues Mittelalter
- Mariya Pavlenko
- 3. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juni

Der Begriff Maydan entstammt dem Persischen meydan und wird in der Ukraine, im Mittelmeerraum sowie im Nahen und Mittleren Osten als Name für den Hauptplatz eines Dorfes oder einer Stadt verwendet, auf dem in der Regel Handel betrieben wird.
Euromaydan ist eine zivile Revolution, die 2013-14 auf dem zentralen Platz Kyjiws stattfand und über soziale Netzwerke (vor allem Facebook) koordiniert wurde. Auslöser der Proteste war die plötzliche Entscheidung von Präsident Viktor Janukowytsch, das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine nicht zu unterzeichnen und sich stattdessen für engere Beziehungen zu Russland und der Eurasischen Wirtschaftsunion zu entscheiden. Bürger:innen, die mit dieser Situation nicht einverstanden waren, besetzten den Hauptplatz Kyjiws. In der Nacht blieben die meisten Studierenden auf dem Platz, diese Versammlung wurden von der Polizei brutal aufgelöst. Die Empörung der Bevölkerung war groß. Die Bürger:innen versammelten sich in größerer Menge auf dem Hauptplatz Kyjiws und errichteten dort ein Protestcamp, umgeben von Barrikaden, mit eigenen Küchen, Erste-Hilfe-Stationen und Sendeanlagen sowie Bühnen für Reden, Vorträge, Debatten und Aufführungen.
Euromaydan erhielt aufgrund seines Kontextes die Vorsilbe euro-, wurde aber im Volksmund oft einfach Maydan genannt.
Gleichzeitig sollte Maydan allgemeiner verstanden werden. So versammelt sich beispielsweise g.u.t. (Gemeinde der Ukrainer:innen Thüringen) jeden Sonntag auf dem Theaterplatz in Weimar, um die Bürger:innen Weimars an den anhaltenden Angriff Russlands in der Ukraine zu erinnern.
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