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Das Erfahrungswörterbuch

Datum2017

Stadt. Weimar/Wroclaw/Kyjiw

85 Seiten

Das Erfahrungswörterbuch ist ein Kunstbuch, das auf der Perfomance Erfahrung II basiert.

Die Textfragmente von Goethe stammen aus dem Buch Goethe. Die Schriften zur Naturwissenschaft, die Textfragmente von Prokhasko - aus der Sammlung seiner Aufsätze Лексикон таємних знань / Lexikon des geheimen Wissens.

Das Buch in kleiner Auflage wird mit freundlicher Unterstützung des Frauenförderfonds der Bauhaus-Universität Weimar gedruckt.


 

Übersetzung aus dem Ukrainischen ins Deutsche - Google Translate, Mariya Pavlenko, David Dstroy, Tobias Wals.

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 diemensch Mariya Pavlenko artist
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Das Erfahrungswörterbuch, Einleitung, Seite 14-15

Goethe, Natur und Phänomenologie


Einer Ausschnitt aus dem Buch Goethe’s Way of Science as a Phenomenology of Nature von David Seamon, Kansas State University:

Johann Wolfgang von Goethe ist welt​be​rühmt für seine Gedichte und Theaterstücke, die viele Literaturkritiker für die besten Beispiele der Weltliteratur halten. Dennoch, einige Forscher Goethes’ Werk bemerken: nicht alle Bewunderer des Literaturgenius Goethes sind sich bewusst, dass er auch Autor einer wesentlichen Anzahl von Wissenschaftswerken zu den Themen Pflanzen, Farben, Wetter, Morphologie und Geologie ist. Es ist auch interessant, dass Goethe selbst fand, dass gerade diese
Forschungen und nicht das literarische Werk eines Tages als sein Beitrag in die Geschichte der Menschheit eingehen.
Zu Goethes Zeiten war seine wissenschaftliche Forschungsweise ziemlich ungewöhnlich, weil er die zahlreiche, materialistische Forschung der Natur die intime Unterhaltung zwischen dem Subjekt – Schüler und dem Objekt – Lehre entgegengestellt hat. Der direkte Kontakt und die Kenntnisse, die auf Erfahrung basierten, wurden die Grundlage seiner wissenschaftlichen Verallgemeinerungen und Schlussfolgerungen. Die Zeitgenossen von Goethe und die weiteren Generationen von
Forschern gaben seinen naturwissenschaftliche Forschungen keine große Bedeutung – seine Arbeiten wurden für subjektive künstlerische Beschreibungen eines wissenschaftlichen Amateurs, oder für die Form des wissenschaftlichen Idealismus
gehalten. Nur im 20. Jahrhundert mit der wissenschaftlichen Artikulation der Phänomenologie gelangten wir zu einer wissenschaftlichen Sprache, um die Goethesforschung präzise zu beschreiben und wissenschaftlich zu begründen. Obwohl
es viele Arten der Phänomenologie gibt, ist ihr Hauptziel - nach ihrem Begründer Edmund Husserl, den Gegenständen eine eigene Stimme zu geben: Wie würden sich die Forschungsgegenstände selbst beschreiben, wenn sie diese Möglichkeit hätten?
Also, Phänomenologie – die Erforschung und die Beschreibung der Phänomene, die Phänomene – Gegenstände, die so sind, wie die Erfahrung der Begegnungen der Menschen mit ihnen ist.

© 2016 — 2025 Mariya Pavlenko

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